Im folgenden soll dem Leser die Geschichte und die wichtigsten Zeitpunkte in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rothenbergen näher gebracht werden. Die Ausführungen erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, im Gegenteil, der Verfasser ist dankbar für Anregungen und weitere Informationen (und Bilder) rund um die Feuerwehr Rothenbergen.
II Gründung bis zum 1. Weltkrieg
IV der 2.Weltkrieg hinterlässt seine Spuren
VI die goldenen 50.er und 60er Jahre
VIII die 80er Jahre mit dem 25.jährigen Blasmusikfest
Freiwillige Feuerwehr Rothenbergen
Was heißt eigentlich Freiwillige Feuerwehr?
Man könnte sagen, der Name spricht für sich, denn der Grundgedanke ist eigentlich ganz knapp und klar zu umreißen: uneigennütziges Helfen im Brand- oder Katastrophenfall.
Die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren haben sich im Laufe der Jahrzehnte um etliche Aufgaben erweitert.
Ursprünglich war die Aufgabe einer Feuerwehr das Löschen von Bränden, mittlerweile ist man bei der Freiwilligen Feuerwehr auf einige Experten angewiesen.
So kommen die Männer und Frauen z. Beispiel bei Unwettern (Straßen von umgekippten Bäumen frei machen, überflutete Straßen und Keller frei pumpen) oder bei schweren Verkehrsunfällen ( herausschneiden eingeklemmter Personen ) zum Einsatz.
Selbstverständlich sind dies auch die Aufgaben der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Rothenbergen.
Ihr Wehrführer Rainer Endlicher nimmt aber auch noch viele andere Aufgaben wahr, wie zum Beispiel die Brandschutzerziehung im Rothenberger Kindergarten, bei dem die Vorschulkinder einen Einblick in die Ausrüstung der Feuerwehr bekommen und u.a. lernen, im Brandfall einen Notruf
abzusetzen. Der Höhepunkt für die Kinder findet natürlich dann statt, wenn sie im „großen roten Auto „ Platz nehmen dürfen.
Im vergangenen Jahrzehnt wurde verstärkt um Nachwuchs geworben, die derzeitige Stärke der Jugendfeuerwehr beträgt zu Zeit 17 Mann, zu denen aber auch einige Mädchen gehören, so dass der Gedanke, das Feuerwehr nur Männersache sei, überholt ist.
Neben den Pflichten stehen bei der Jugendfeuerwehr aber auch spannende Wettkämpfe, sowie ein abwechslungsreiches Freizeitangebot auf dem Programm. So ist es heute—aber wann und wie fing das ganze an?????
II Gründung bis zum 1. Weltkrieg
Die Zeit von der Gründung bis 1949 ist nur schwer nachvollziehbar, denn es gibt keine Aufzeichnungen aus denen die Vereinsentwicklung abzulesen wäre. Die Gründungsjahre der Rothenberger Wehr sind einer Vereinschronik entnommen, die der damalige Schriftführer Konrad Häfner anlässlich des 50-jährigen Bestehens zusammengestellt, und im Protokollbuch festgehalten hat. Die Ursprünge der Freiwilligen Feuerwehr sind sicher in einer Pflichtfeuerwehr zu suchen, die in der damaligen Zeit für die Brandbekämpfung verantwortlich war. Die Behörden drängten jedoch auf eine Neuorganisation des Brandschutzes: einer Feuerwehr auf freiwilliger Basis – die Freiwillige Feuerwehr. Dies war jedoch ein sehr schwieriges Unterfangen, denn auch Rothenbergen hatte nach dem 1. Weltkrieg sehr viele Opfer zu beklagen.
Bereits ein Jahr nach Beendigung des 1. Weltkrieges im Jahr 1919, war es eine kleine Schar von pflichtbewussten Rothenberger Bürgern die ,die Initiative zur Neugründung einer Freiwilligen Feuerwehr ergriff. Als neuer Wehrmann wurde Wilhelm Joh gewählt, der damalige Spritzen- und Gerätewart hieß August Faß .Zum ersten größeren Einsatz musste die Wehr im Jahr 1924 ausrücken, als ein Brand im Sägewerk Antoni in Roth gemeldet wurde. Unter schwierigen Verhältnissen musste das Löschwasser von der Kinzigmühle zur Brandstelle herbeigeholt werden.
Die Bekämpfung eines Brandes, der im selben Jahr in Rothenbergen gelöscht werden musste, war charakteristisch für die damals zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Wichtigstes Gerät war hierbei eine Handspritze, die von acht Männern bedient wurde. Insgesamt zählte die Wehr 25 bis 30 Feuerwehrmänner. Bereits im Jahr 1930 konnte anlässlich des Kreisfeuerwehrfestes in Rothenbergen bei einer Bezirksübung die Einsatzbereitschaft der Wehr demonstriert werden. Die Übung fand an der – zur damaligen Zeit noch nicht kanalisierten – Weet statt, und wurde ohne Motorspritze durchgeführt, um auch bei einem Ausfall der „modernen“ Technik einsatzbereit zu sein. Gefeiert wurde auf der „Ochsenwiese“ , der heutigen Hahnenkammstraße in Rothenbergen. Nach einem guten Festverlauf konnte von dem Erlös eine erste Uniform für die Wehrleute gekauft werden. Ihre Ausrüstungsgegenstände konnten die Wehrmänner zur damaligen Zeit in einem Feuerwehrgerätehaus unterbringen, das sich im Hof neben der Gastwirtschaft Roth befand. Hier gab es auch eine –allerdings selbst für damalige Verhältnisse einfach gehaltene- Schlauchtrockenanlage.
Erste personelle Veränderungen konnte der Chronist im Jahr 1931 verzeichnen. Als erster geschäftsführender Vorsitzender wurde Jean Röder gewählt, Wehrführer blieb weiterhin Wilhelm Joh, der aber schon ein Jahr später von Johannes Noll abgelöst wurde. Spritzenführer und Gerätewart wurde Konrad Noll und mit Karl Häfner, der neben den schriftlichen Angelegenheiten auch mit den Finanzen des Vereins betraut wurde, erhielt die Wehr erstmals einen ordentlichen Vorstand.
IV der 2.Weltkrieg hinterlässt seine Spuren
Der 2. Weltkrieg hinterließ ab 1939 auch in Rothenbergen deutliche Spuren, denn etliche Kameraden kehrten nicht mehr in ihren Heimatort zurück. Konrad Rech und ab 1942 Johannes Noll übernahmen in dieser Zeit die Wehr, Jean Röder blieb weiterhin Vorsitzender. Kurz vor Ende des Kriegs häuften sich die Luftangriffe, besonders auf den Flugplatz von Rothenbergen, und auch das Dorf wurde von Bombenangriffen nicht verschont
Die Löscharbeiten der daraus entstandenen Brände mussten unter schwierigsten Verhältnissen durchgeführt werden, denn zum einen war die Wehr personell geschwächt, und zum anderen bestand während der Löscharbeiten noch Fliegeralarm. In dieser Situation musste jeder zivile Helfer der Feuerwehr zur Seite stehen. Viele Nachbarn halfen mit Wassereimern und Handspritzen, letztere waren während des Krieges für jeden Haushalt vorgeschrieben.
Kriegsende 1945- die Stunde Null hatte auch für die Rothenberger Feuerwehr geschlagen, die zunächst praktisch arbeitsunfähig war. Um im Ernstfall einen verantwortlichen Wehrführer mit der Brandbekämpfung beauftragen zu können, bestellte der damalige Bürgermeister Noll Heinrich Faß in dieses Amt. Glücklicherweise kam es in den folgenden Jahren aber zu keinen nennenswerten Einsätzen. Bereits im Jahr 1949 fand in Bad Orb ein erstes Kreisfeuerwehrfest statt. Da es bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen geschäftsführenden Vorstand gab, konnte nur eine kleine Abordnung (Bürgermeister, Wehrführer und ein Feuerwehrmann) die Rothenbergener Wehr vertreten. Jetzt musste gehandelt werden, schon im November 1949 fand in Anwesenheit von Kreisbrandinspektor Hufer und Bürgermeister Grasmück im Gasthaus Faß eine Versammlung statt, welche die Neuorganisation der Wehr zum Ziel hatte – nun der Erfolg konnte sich sehen lassen, denn 44 Männer ließen sich als Mitglieder des Vereins eintragen. Zum ersten Vorsitzenden und Wehrführer wurde Konrad Köhler gewählt, zweiter Vorsitzender wurde Heinrich Rückriegel und Bernhard Hertel unterstützte die Vorstandsarbeit als Schriftführer. Der Mitgliedsbeitrag erscheint uns heute Traumhaft—er betrug 20 Pfennige pro Monat. Gleichzeitig bestimmte die Versammlung die Gaststätte Roth zu ihrem Vereinslokal. Schon am 26.12.1949 konnte die Wehr bei einem Scheunenbrand, der erst am Morgen des nächsten Tages unter Kontrolle gebracht werden konnte, ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen.
VI die goldenen 50.er und 60er Jahre
Bei den Vorstandswahlen 1950 blieb Konrad Köhler erster Vorsitzender, Karl Schulze wurde zweiter Vorsitzender, was auch in den folgenden Jahren so blieb. 1955 wurde das erste mal für die Aktiven und deren Angehörige ein Kameradschaftsabend durchgeführt—wohl der Vorläufer des heutigen Feuerwehr-Familienabends, den alle Mitglieder jedes Jahr am Faschingssamstag feiern. Neben zahlreichen Übungen wurden die Wehrleute 1956 alarmiert, als ein Brand in der Firma Wibau entstand. 1957 wurde aus einer Übung plötzlich Ernst, als die Polizei wegen eines in der Kinzig Ertrunkenen Alarm auslöste.
1958 – Gründungsjahr des Spielmanns- und Fanfarenzuges der Freiwilligen Feuerwehr Rothenbergen! Doch dazu an anderer Stelle mehr.
1959 konnte das 40-jährige Bestehen der Rothenberger Wehr gefeiert werden. Ein neuer Vorstand lenkte ab 1963 mit Heinrich Betz als Wehrführer die Geschicke des Vereins. Bereits ein Jahr später übernimmt Konrad Köhler, der zunächst krankheitsbedingt nicht mehr zur Verführung stand, wieder die Vereinsleitung.
Wegen der immer vielfältigeren Aktivitäten des Vereins und der damit verbundenen Mehrarbeit insbesondere für den 1. Vorsitzenden der bis dato auch Wehrführer war, kam es 1967 erstmalig zur Trennung beider Ämter. Konrad Köhler blieb an der Spitze des Vereins, Heinrich Betz wurde neuer Wehrführer und gleichzeitig Ortsbrandmeister.
1968 konnte, verbunden mit einem Musikwettstreit, das 10-jährige Bestehen des Spielmanns-und Fanfarenzuges gefeiert werden. Schon ein Jahr später folgte mit dem 50-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr der nächste Anlaß zum Feiern. Ein bunter Abend, eine Bezirksübung und ein Festzug durch das Dorf, waren die Höhepunkte des Festes. Gleichzeitig konnte das neue Gerätehaus in der Schulstraße seiner Bestimmung übergeben werden.
Einen neuer Vorstand wurde 1970 von der Mitgliederversammlung gewählt. Erwin Lauber wurde erster Vorsitzender, Hans Bechtel zweiter Vorsitzender und zum Ehrenkommandanten wurde Konrad Köhler ernannt.
1971 konnte ein neues Feuerwehrfahrzeug seiner Bestimmung übergeben werden. Im selben Jahr wurde Helmut Rech 2. Vorsitzender, die Geschäfte des Schriftführers wurden von Hans Bechtel übernommen. 1972 erforderte die Gebietsreform die Neuwahl des Ortsbrandmeisters, der nunmehr für alle Wehren der neuen Gemeinde Gründau zuständig sein sollte. Die Wahl fiel auf Willi Ewig aus Breitenborn , der in Rothenbergen Heinrich Betz ablöste. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung berät 1973 über die Umwandlung des Fanfarenzuges zum Musikzug. Damit waren die Weichen für das Blasorchester in seiner heutigen Form gestellt. Gleichwohl konnte im selben Jahr mit einem großen Fest das 15-jährige Bestehen des Fanfarenzuges gefeiert werden. Obwohl große Dürreperioden das Jahr 1975 kennzeichneten, traten in Rothenbergen keine größeren Brände auf. Die Bilanz der Wehr wies jedoch sieben Einsätze auf, bei denen sie in Nachbarorten Hilfe leistete. Zum Dienst der Wehr gehörten unter anderem 1976 ein Einsatz im Sägewerk Antoni in Roth und 1979 ein Einsatz bei der Firma Bauerhin in Rothenbergen. Im gleichen Jahr wurde Erwin Lauber von Walter Rückriegel im Amt des 1. Vorsitzenden abgelöst, und die Wehr konnte ihr 60-jähriges Vereinsjubiläum mit einem „großen Feuerwehr- und Musikfest feiern.
VIII die 80er Jahre mit dem 25.jhrigen Blasmusikfest
Zum 25-jährigen Bestehen des Blasorchesters entschied sich der Verein, 1983 zum Festjahr auszurufen und mit verschiedenen Veranstaltungen das Gründungsjubiläum der Musikabteilung zu feiern. Neben einem Kommers und dem Jubiläunskonzert waren die Musikaufnahmen im Hessischen Rundfunk und die Ausstrahlung auf hr2 ein Höhepunkt des Festjahres.
Anlässlich der Vorstandswahlen im Jahr 1984 übernahm Erwin Lauber, der schon einmal an der Vereinsspitze gestanden hatte, von Walter Rückriegel das Amt des ersten Vorsitzenden, der Wehrführer hieß ab 1983 Klaus Dieter Schulze. Um eine Ordnungsgemäße Ausbildung der Wehr sicher zu stellen, wurde im Dezember 1986 ein Schulungsraum im alten Rathaus von Rothenbergen eingerichtet. Ein Jahr später, im Mai 1987 , erhielt die Feuerwehr aus der Hand von Bürgermeister Meyer die Fahrzeugschlüssel für ein gebrauchtes TLF8, welches die Aktiven durch große Eigeninitiative auf den aktuellen technischen Stand brachten, um so die Leistungsfähigkeit der Wehr weiter zu verbessern.
Das 70-jährige Bestehen wurde 1989 mit einem großen Fest, in dessen Rahmen auch der Feuerwehr-Unterverbandstag Gelnhausen stattfand , gefeiert. Angefangen von einer Zeltdisco am Freitag, Tanz und einem bunten Abend bis hin zu einer Tombola am Montagabend- das Festtreiben lockte viele Besucher nach Rothenbergen. Schließlich konnte das Anliegen eines Vereins, der in erstere Linie den Schutz der Mitmenschen zur Aufgabe hat, am besten durch die Verwendung des Festerlöses dokumentiert werden. Dieser wurde zum größten Teil für die Anschaffung von Funkmeldeempfängern für die Feuerwehr aufgewendet, um im Ernstfall eine noch schnellere Alarmierung der Feuerwehrleute sicherzustellen.
Als Nachfolger von Erwin Lauber übernahm ab 1990 Alfred Oefner, der als Vorsitzender des Musikausschusses bereits im Vorstand mitgearbeitet hatte, das Amt des ersten Vorsitzenden, welches er bis heute innehat. Die Einsatzfähigkeit der Wehr ist eng mit den Vorgaben der Gemeindeverwaltung verbunden. In diesem Zusammenhang wurde aus den Reihen der Mitglieder anlässlich der Jahreshauptversammlung 1992 erstmals offiziell der Wunsch nach einer Modernisierung bzw. einer Erweiterung des Feuerwehrhauses geäußert, und nach einiger Zeit der Beratung und Planung ist im Jubiläumsjahr 1994 auch der Startschuss für den Umbau des Feuerwehrhauses gefallen. Anfang der Neunzigerjahre erkannte man ,das für die Sicherstellung des Nachwuchses für die Einsatzabteilung, eine Jugendfeuerwehr unverzichtbar ist. So konnte die offizielle Gründung der Jugendfeuerwehr zum Festkommerz am 07. Mai 1994 erfolgen, aber schon im Januar 94 befanden sich einige Mädchen und Jungen in der Ausbildung. Der Jugendwart der ersten Stunde war Joachim Wilhelm sein Stellvertreter der heutige Wehrführer Rainer Endlicher. Aber noch eine weitere Neuerung brachten die Neunzigerjahre mit sich, bereits im September 1993 konnten die Aktiven ein MAN-Fahrgestell aus München nach –Dissen bei Osnabrück überführen, wo der Aufbau zu einem LF16 erfolgte.
Der Jahreswechsel 1995-1996 ging in die Analen der 76-jährigen Vereinsgeschichten als besonderes Ereignis ein. Nach 16-monatiger Bauzeit und einer Eigenleistung von über 7500 Arbeitsstunden wurde das 750.000,-DM teurere Feuerwehrgerätehaus offiziell eingeweiht. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste, hatte der Vorsitzende Alfred Oefner die ehrenvolle Aufgabe stellvertretend für die vielen Helfer, Jürgen Ritter, Wilhelm Röder und Brigitte Laube für ihre besonderen Verdienste auszuzeichnen. Das 25-jahre alte Feuerwehrgerätehaus musste umgebaut und erweitert werden, weil der Einsatzabteilung, Jugendfeuerwehr und Blasorchester kein ausreichendes Platzangebot zur Verfügung standen. Das alte Feuerwehrgerätehaus mit einer Nutzfläche von 138 qm wurde auf 213 qm Nutzfläche erweitert, dadurch konnten Umkleideräume, Lagerraum, ein großzügiger Unterrichtsraum mit Toilettenanlagen sowie eine Teeküche geschaffen werden. Nachdem im Jahr 1998 Wehrführer Klaus Schulze in seinem Amt bestätigt wurde stand das nächste Großereignis vor der Tür.
Im Zuge des 80-jährigen Bestehens der freiwilligen Feuerwehr sowie des 5-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr, fand vom 20. –23.08.1999 das Kreisfeuerwehrfest in Rothenbergen statt. 430 Helferinnen und Helfer waren 4 Tage und Nächte lang auf den Beinen, um für einen reibungslosen Ablauf dieses Festes zu sorgen. Das Kreisfeuerwehrfest hatte viele Höhepunkte. Blasmusik mit den Steigerwälder Musikanten, die Delegiertenversammlung im Zelt, oder der große Festumzug mit 55 Zugnummern. Viele Ortsvereine, aber auch Gäste aus nah und fern gaben mit ihren tollen Ideen dem bunten Lindwurm den letzten Kick. Die Vereinsolympiade, bei der Schlagfertigkeit genauso wie Glück und Geschick gefragt waren, beendete den Festsonntag. Am Montag wurde der 80-jährige Geburtstag mit dem Großen Zapfenstreich beendet. Besonders hervorzuheben ist, das der 1.Vorsitzende Alfred Oefner in der Lage war, dem Vorsitzenden des Behindertenwerkes in Gettenbach einen Scheck in Höhe von DM 1000,00 zu überreichen. .Die vielen Gastvereine hatten zugunsten dieser Hilfe auf ein Präsent verzichtet.
Das neue Jahrtausend begann mit der Jahreshauptversammlung am 18.02.00. Alfred Oefner wurde im Amt des 1.Vorsitzenden bestätigt, zum neuen Vize des Vereins wurde Gerhard Kempel gewählt. Eine weitere Änderung gab es im Amt der Schriftführerin , Ursula Neumann übernahm die Aufgabe von Maria Lauber. Mit Bianca Scheuer wurde erstmals eine Frau in der Einsatzabteilung begrüßt. Friedhelm Stolzenberger löste als stellvertretender Wehrführer Patrick Jakobi ab. Auch bei der Jugendfeuerwehr fand eine Änderung in der Führungsspitze statt. Christian Knobloch als Vize und Tobias Neumann als Chef der Jugendfeuerwehr sollten die Geschicke der jungen Mannschaft für die nächsten vier Jahre lenken.
Ein ereignisreiches und erwähnungsreiches Jahr war das Jahr 2003. Am 31.Mai 2003 ging über Rothenbergen ein Unwetter hinweg, das auch nicht das Feuerwehrhaus verschonte. Der Keller stand bis unter die Decke im Wasser, sodass Materialien der Einsatzabteilung, Notenschränke sowie technische Hilfsmittel völlig im Schlamm standen. In mühevoller, stundenlanger Arbeit, wurde versucht zu retten was zu retten war. Neben dem Einsatz im eigenen Haus, hatte die Einsatzabteilung über zwölf Stunden hinweg Überschwemmungen die halb Rothenbergen betrafen zu bekämpfen. Die Wehren aus Mittelgründau, Niedergründau und Lieblos waren unterstützend angerückt. Neben diesem gewaltigen Kraftakt musste die Wehr in diesem Jahr noch 8 mal zu Brandeinsätzen sowie zu 16 weiteren Hilfeleistungen anrücken.
Aber es gab noch andere Ereignisse, nach zwanzig jähriger Dienstzeit wurde Klaus-Dieter Schulze als Wehrführer von Rainer Endlicher abgelöst. Sein junger Stellvertreter Christian Knobloch löste Friedhelm Stolzenberger ab. Auch die Jugendfeuerwehr bekam mit Raphael Frank und Christian Grasmück neue Chefs. Die mittlerweile 20 junge Leute umfassende Jugendfeuerwehr beteiligt sich an zahlreichen Wettkämpfen und gemeinsamen Übungen der Gründauer Jugendfeuerwehren. Den größten Erfolg ihrer Geschichte feiert die junge Truppe im Jahr 2005 , beim Unterverbandswettkampf in Gondsroth. Die junge Truppe belegte den ersten Platz und verwies somit eine Vielzahl Mittstreiter auf die Plätze. Als Erlebnis der besonderen Art ging ein Vorfall aus dem Jahre 2004 in die langjährige Geschichte der Feuerwehr ein: Die Einsatzabteilung, wurde zur Bergung einer „Wasserleiche“ gerufen, aber als die Mannschaft in voller Montur anrückte mussten sie statt Wasserleiche Gott sei dank nur eine Aufblaspuppe bergen. Aber auch hier, stellte die Truppe ihre Schnelligkeit unter Beweis.
Zum heutigen Stand der Einsatzabteilung sowie der Jugendfeuerwehr bleibt zu sagen, dass man ständig bemüht ist auf dem neusten Stand , sowie bei der Technik als auch bei der Werbung neuer und junger Menschen zu bleiben. Denn es steht außer Frage, dass ohne den Einsatz freiwilliger Helfer, viele Dinge einfach nicht mehr zu realisieren wären. Wir hoffen, dass sich vielleicht der eine oder andere der diese Chronik liest, dafür entscheidet aktiv oder aber auch vielleicht passiv , Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr zu werden..
Mit bestem Beispiel, für die sogenannte Hilfe im Hintergrund geht die Alters-und Ehrenabteilung der FFW-Rothenbergen immer noch voran. Zu jeder Veranstaltung finden sich immer wieder Mitglieder dieser Abteilung ein um die „jungen“ in ihren Aktivitäten mit Rat und Tat zu unterstützen. Aber auch Geselligkeit genießt in dieser Abteilung einen großen Stellenwert, ihr jährlicher Auftritt beim Familienabend sorgt immer wieder für Stimmung und gute Laune. Die Alters- und Ehrenabteilung steht als Beispiel für ein Zusammengehörigkeitsgefühl verschiedener Generationen.